Schwester Adelheid in der Suppenküche
Im Rahmen der Ausstellung "Heimatvertriebene in Schweinfurt" ist auch Rotkreuz-Schwester Adelheid in der Suppenküche aktiv. Das Rote Kreuz hatte in Schweinfurt ab 1946 am Hauptbahnhof eine "Verpflegungsbaracke", in der für die Insassen des Bahnhofsbunkers und des Bergl-Bunkers (notuntergebrachte Flüchtlinge aus den ehmaligen deutschen "Ostgebieten") gekocht wurde....
Dies und mehr waren Thema der Ausstellung "Heimatvertriebene in Schweinfurt". Die 14. Ausstellung in der Reihe "Made in Schweinfurt" zeigt vom 17. Juli bis 27. September in der Glashalle des Konferenzzentrums auf der Maininsel Schweinfurt, wie Einheimische und Flüchtlinge gemeinsam die Herausforderungen nach dem Krieg meisterten.
Auch für die Kinder der Goetheschule kochte das Rote Kreuz in der Verpflegungsbaracke am Hauptbahnhof, die Arbeiterwohlfahrt für die Schüler der Berufsschule und die Caritas für die Schüler Schiller-, Ludwigs- und Friedenschule.
Die deutschen Städte waren zerstört, die Besatzungsmacht hatte Wohnraum requiriert, und dann waren da noch die ehemaligen Zwangsarbeiter, die eigentlich in ihre Heimat zurückgebracht werden sollten, was in vielen Fällen schlicht unmöglich war. Es herrschte bereits Wohnungsnot. Deshalb wurden die Flüchtlinge möglichst schnell auf die umliegenden Dörfer verteilt, wo wiederum oft noch die Evakuierten aus den Städten saßen. Angesichts der schier unüberwindlichen Probleme richtete die amerikanische Militärregierung eine Flüchtlingsverwaltung ein. Wohnungskommissionen hatten - auch per Zwangseinweisung - dafür zu sorgen, dass jeder verfügbare Raum genutzt wurde - Tanzsäle, Turnhallen, jede freie Kammer.
Natürlich kam es zu Konflikten. In manchen Orten gab es bald mehr Heimatvertriebene als Einheimische. Wildfremde Menschen (oft gar unterschiedlicher Konfession) mussten auf engstem Raum miteinander auskommen - das klappte mal besser, mal weniger gut. Nicht selten entschied sich viel am diplomatischen und organisatorischen Geschick des jeweiligen Bürgermeisters, erzählt Daniela Kühnel, die die Ausstellung konzeptionierte.
Gerade im Hinblick auf die heutigen geringen Zahlen von Flüchtlingen in Deutschland sollte man einen Blick in die Geschichte werfen.